LB-H.Otto- Umerziehung der Dagersheimer - Interessengemeinschaft Okt 19

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Die Umerziehung der Dagersheimer     Leserbrief vom 23. September 2020 - 17:36
 
Zur geplanten Nachverdichtung in Dagersheim-Ost
Die  Dagersheimer wollen mehrheitlich ein dörflich geprägtes Miteinander. Die  Wahlen zum Ortschaftsrat mit dem Einzug von Dagersheim Transparent, das  Abstimmungsverhalten des Dagersheimer Ortschaftsrates, der Leserbrief  von Jutta Jach, der an die verbrieften Rechte zu einem eigenständigen  Charakter von Dagersheim erinnert, oder die Interessengemeinschaft gegen  die Nachverdichtung des Dagersheimer Ostens zeigen dies deutlich. Die  akademischen und promovierten Eliten in der Böblinger Stadtverwaltung  halten jedoch an der Umerziehung der Dagersheimer fest. Der Dagersheimer  Osten soll gegen den Willen der Dagersheimer weiter verstädtert werden.  Das Dorf soll zur Stadt werden. Unterschiedlichen Raumerfahrungen  zwischen Stadt und Dorf werden nivelliert. Der Dagersheimer soll sich  angeblichen makrosoziologischen und altruistischen Gründen beugen. Die  in Graffiti Verewigten wollen den Dörflern den Weg in die Zukunft  zeigen. Aber ein Blumentopf auf dem Marktplatz konstituiert noch keinen  dörflichen Charakter in Dagersheim. Eine dörfliche Identität begrenzt  sich nicht nur auf den Ortskern, eine Fehleinschätzung seitens des  Planungbüro ORplan. Eine Konfliktentschärfung wäre möglich. Doch dies  bedarf der Selbstreflexion der eigenen Denk-Voraussetzungen. Was  unterscheidet Stadtentwicklung von Dorfentwicklung? Wie nachhaltig sind  die makrosoziologischen Gründe für eine Nachverdichtung? Die  Unterwerfung der Dörfler unter eine fremde Rationalität, die immer  weniger mit dem Lebensrhythmus in Dagersheim zu tun hat, gefährdet das  über Jahrzehnte gewachsene Lebensmilieu vieler.
Thomas Otto, Dagersheim
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